Rotatorenmanschette / Schultergelenk

Rotatorenmanschette / Schultergelenk
Die Schulter ist eines unserer anfälligsten Gelenke und gerade beim Sport laufen wir Gefahr bei unkorrekter Belastung einige Verletzungen in diesem Gelenk zu verursachen.

Aufbau der Schulter:
Das Schultergelenk bildet sich aus Oberarmknochen (Humerus) und Schulterblatt (Scapula) und handelt sich um ein Kugelgelenk. Dadurch sind 6 Bewegungsrichtungen in diesem Gelenk möglich.
Anteversion (Vorheben)
Retroversion (Rückheben)
Abduktion (Abspreizen)
Adduktion (Heranführen)
Außenrotation (Auswärtsdrehung)
Innenrotation (Einwärtsdrehung)
Die beiden Gelenkflächen bilden eine starke Inkongruenz zueinander, da der Oberarmkopf kugelförmig und die Gelenkpfanne eher flach ist. Zudem gibt es einen starken Größenunterschied im Verhältnis Oberarmkopf zu Gelenkpfanne. Durch diese Eigenschaften ist das Gelenk in 3 Achsen beweglich, jedoch durch die primäre muskuläre Gelenkstabilisierung auch mit am anfälligsten für Luxationen (Verrenkungen) etc. Aufgrund der überwiegend muskulären Stabilisierung ist es wichtig gerade diese Muskulatur gut zu trainieren, um Verletzungen weitgehend entgegen zu wirken. Diese stabilisierende Muskulatur nennt sich Rotatorenmanschette. Hierzu zählen folgende Muskeln:
M. supraspinatus (Obergrätenmuskel) -> Außenrotator
M. infraspinatus (Untergrätenmuskel) -> Außenrotator
M. teres minor (kleiner Rundmuskel) -> Außenrotator
M. subscapularis (Unterschulterblattmuskel) -> Innenrotator

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Der große Brustmuskel und der große Rückenmuskel sind ebenfalls bei einer Innenrotation im Schultergelenk beteiligt. Das sind die zwei stärksten und größten Muskeln des Oberkörpers. Heutzutage wird immer noch überwiegend die Brustmuskulatur (gerade bei der männlichen Fraktion) trainiert und der Rücken desöfteren etwas vernachlässigt. Zudem wird das Dehnen trainierter Muskeln meist völlig ignoriert. Diese Kombination führt häufig dazu, dass es durch das ungleichmäßige Training der Muskeln und das fehlende Dehnen der Muskulatur zu antrainierten Fehlhaltungen kommt. Plötzlich fängt bei bestimmten Übungen die Schulter im vorderen Bereich zu schmerzen an. Gerade bei den Übungen über Kopf (Nackendrücken / Schulterdrücken) oder dem Seitheben ist der Schmerz nahezu unerträglich. Der Arm kann kaum noch ohne Schmerzen über 90° angehoben werden. Das alles sind Symptome eines Impingement-Syndrom (Schulterengpass Syndrom). Dies tritt häufig durch muskulären Dysbalancen ein. Der Oberarmkopf hat sich etwas nach vorne gezogen. Dadurch kommt es zu einer Engstelle im Schultergelenk und die Ansatzsehne des M. supraspinatus (Obergrätenmuskel), welche am großen Oberarmbeinhöcker sitzt, wird beim seitlichen Anheben (Abduktion) des Armes gequetscht.
Dieses Syndrom kann durch eine permanente Rundrückenhaltung (sternosymphisiale Belastungshaltung), welche durch langes Sitzen im Büro am PC vorkommt, noch verstärkt werden.
Um diesem entgegen zu wirken ist es wichtig die Rotatorenmanschette und die hintere Schultermuskulatur ausreichend zu trainieren und die Brustmuskulatur regelmäßig zu dehnen!
Übungen über Kopf und Seitheben ab 60° sollten erstmal vermieden werden.

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