Darf ich bei einem Bandscheibenvorfall trainieren?

Ein Bandscheibenprolaps (Vorfall) wird häufig durch unphysiologische Fehlbelastungen über viele Jahre hinweg entwickelt. Auch der degenerative Alterungsprozess der Bandscheibe kann einer der Ursachen sein.

Auslöser eines Bandscheibenvorfalls sind starke Überbelastungen der Bandscheiben, besonders durch kombinierte Bewegungen aus Vorbeugen (Flexion) und Drehung (Rotation), z. B. einen Wasserkasten mit gestreckten Beinen und gekrümmtem Rücken aus dem Kofferraum heben und seitlich auf den Boden stellen. Hier entstehen extreme Scherkräfte.

Die Folge sind Rückenschmerzen, Bewegungseinschränkungen, Ausstrahlung in ein oder beide Beine und nervale Störungen (z. B. Sensibilitätsstörungen, Muskelschwäche, etc.)

Grundsätzlich wird immer versucht auf konservative Weise den BSV zu behandeln. Nach Abklingen der aktuen Schmerzen wird haltungsschonend und rumpfstabilisierend therapiert.

Von extremer Wichtigkeit ist, im Anschluß ein Rückenaufbrautraining zu absoliveren. Wer einmal einen Bandscheibenvorfall hatte, sollte sein Leben lang trainieren. Wichtig ist hierbei die korrekte Übungsausführung. Den meisten Menschen ist überhaupt nicht bewusst, welche Fehlhaltungen sich im Laufe der Jahre eingeschlichen haben. Zudem führt unsere Lebensweise (vieles sitzen / liegen, wenig Bewegung) zu einer schlechten Rumpf- und Gesäßmuskulatur. Diese sollte ebenfalls konzentriert trainiert werden.

Der absolut falsche Ansatz wäre, aus Angst überhaupt nicht mehr zu trainieren. Eine gut antrainierte Muskulatur und eine korrekte Haltung unterstützt und entlastet unsere Gelenke.

Sucht Euch einen qualifizierten Trainer (am Besten mit Rehaausbildung) und lasst Euch unter Anleitung zeigen wie Ihr Übungen korrekt aussführt und Euch im Alltag am besten bewegt.